von den Hoff, Ralf: Einführung in die Klassische Archäologie, 280 S., 45 Abbild., ISBN : 978-3-406-72728-3, 24,95 €
(Verlag C.H.Beck, München 2019)
 
Compte rendu par Erwin Pochmarski, Universität Graz
 
Nombre de mots : 2726 mots
Publié en ligne le 2021-05-31
Citation: Histara les comptes rendus (ISSN 2100-0700).
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           Im Vorwort zu seiner Einführung legt R. von den Hoff (v. d. H.) dar, dass diese als Ersatz für die 2000 von U. Sinn publizierte Einführung in die Klassische Archäologie[1] gedacht sei, deren unmittelbarer Anlass die Etablierung der Bachelorstudiengänge an den deutschen Universitäten gewesen war. Besonders an den bei U. Sinn eingeführten Fallbeispielen sei von ihm bewusst festgehalten worden, um eine praxisorientierte Hinführung zu den Methoden des Umgangs mit Bildobjekten zu gewährleisten (7).

   

           Im ersten Teil seiner Arbeit (Die Klassische Archäologie als historische Kulturwissenschaft, 9-43) befasst sich der Verf. demnach konsequenter Weise mit den Grundlagen des Faches Klassische Archäologie. Während dieses noch bis in die 60-er Jahre des 20. Jhs. als Kunstgeschichte der Antike bezeichnet wurde, sei es nun die Wissenschaft, die sich mit den Kulturen der griechischen und römischen Antike anhand ihrer materiellen Hinterlassenschaften beschäftige (9). Die zeitlichen Grenzen möchte er von der Bronzezeit bis zum Beginn der Spätantike im 4. Jh. n. Chr. ziehen, wobei sich allerdings die Frage stellt, warum die christliche Antike und damit die Frühchristliche Archäologie von ihm nicht mit einbezogen wurde.

   

           Mit den Gegenständen und Grundlagen der Klassischen Archäologie befasst sich das 1. Kapitel (13-17) des ersten Teiles der Einführung. Im ersten Unterkapitel ist dabei u. a. von Taphonomie die Rede, einem aus den Geowissenschaften bekannten Begriff, der hier wohl weniger passend ist. Gegenstände der Klassischen Archäologie seien Artefakte und materielle Spuren menschlicher Aktivitäten (13). Mit den Begriffen Kontext und Re-Kontextualisierung setzt sich das nächste Unterkapitel (14-15) auseinander. Zentrale Aufgabe der Klassischen Archäologie sei die Rekonstruktion der Zusammenhänge (Kontexte) innerhalb einer Kultur bzw. deren Interpretation (Re-Kontextualisierung). In dem folgenden Unterkapitel zur Hermeneutik (16-17) beschäftigt sich der Autor mit deren Regeln, dem Zusammentragen von Indizien und Mustern, um ein Netz aus diesen zu schaffen.

   

           In dem folgenden Kapitel (17-43) geht es dem Verf. um die Grundlagen der Bild- und Artefaktinterpretation in der Klassischen Archäologie. Hier sollen die Voraussetzungen für die Interpretation von Artefakten und Befunden in der archäologischen Forschung entwickelt werden. Das erste Unterkapitel (18-19) befasst sich mit den Begriffen Vergleich, Klassifizierung und Interpretation. Den Anfang der sachlichen Interpretation eines Artefakts bilde dessen genaue Erfassung und Beschreibung, wozu Einzelheiten wie Material, Größe, äußere Form, Technologie der Herstellung, Dekoration, Erhaltungszustand, Herkunft und archäologischer Kontext gehörten. Das folgende Unterkapitel (19-22) setzt sich mit der Klassifizierung von Artefakten in der Klassischen Archäologie auseinander, d.h. deren Zuordnung zu bestimmten Gattungen. Im Zusammenhang mit der Bauforschung werden vom Verf. die dorische und die ionische Ordnung, nicht aber die korinthische genannt (20). Bei den angeführten Zeugnissen der Epigraphik (Inschriften, Bau- und Weihinschriften) vermisst der Leser die Grabinschriften. Mit einer zentralen Aufgabe der Klassischen Archäologie beschäftigt sich die Formanalyse (22-23). Diese gehe der äußeren Gestaltung eines Objektes (Objektform) und der Gestaltung der Oberfläche (Dekorationsform) nach. Gleichfalls ein zentrales Problem der Klassischen Archäologie stellt die Stilfrage dar (23-25), wobei der Autor den Stil als die Art und Weise der Formgebung eines Artefakts oder einer Darstellung durch Gestaltungsmittel definiert (23). Eine zweite wichtige Kategorie der Formanalyse sei die Typologie (25-27), deren Wesen der Verf. als Koppelung bestimmter Einzelformen zu einem Ganzen nennt. Dabei weist er besonders darauf hin, dass für die visuelle Kultur der römischen Kaiserzeit das Kopienwesen mit den hier geltenden Regeln der Typologie prägend sei. In dem Unterkapitel zur Chronologie (27-30) geht es darum, dass für die Klassische Archäologie als historische Wissenschaft die Datierung ihrer Gegenstände einen wichtigen Bestandteil der Re-Kontextualisierung darstelle (27). In der Chronologie gehe es um die zeitliche Bestimmung von Artefakten und Befunden: hier liegt wohl ein Irrtum vor, denn diese Bestimmung erfolgt durch die Datierung. während die Chronologie den zeitlichen Zusammenhängen von Artefakten nachgeht. Die Re-Kontextualisierung eines Artefakts schließt auch die Frage nach dessen Verwendung mit ein (31-32: Funktionen: Verwendungs- und Wahrnehmungskontexte). Eine weitere grundsätzliche Fragestellung behandelt das folgende Unterkapitel zur Ikonographie (32-35). Bilder seien Artefakte mit darstellendem Sinn, wobei sie mit materiellen Mitteln etwas zeigten, was mehr sei als ihre Materialität (32). Die ikonographische Analyse erfasse durch die vorikonographische Beschreibung zunächst die sachlichen Bildmotive, darauf folge die ikonographische Bestimmung durch die Identifikation der Gegenstände, Figuren und Handlungen (33). In der Folge bespricht v. d. H. die Frage nach der Beziehung zwischen Bild und Außerbildlichem bzw. Bild und Wahrnehmendem (Kommunikation: Semiotik und Medien, 35-40). Wichtiger erscheint das folgende Unterkapitel (Historisch-soziale Kontextualisierung, Repräsentation, 40-43), in dem im Rahmen der ikonologischen Analyse die Bilder als Ausdruck von bekannten Mentalitäten, Ideen und Wertvorstellungen behandelt werden (40).

   

           Es folgt mit den zwölf vom Autor exemplarisch vorgelegten Fallbeispielen der zweite, weitaus umfangreichere Teil der Arbeit (44 - 255). Es handelt sich dabei um Interpretationen, in denen v. d. H. die von ihm im ersten Teil der Arbeit entwickelten Begriffe auf die von ihm ausgewählten Musterbeispiele aus verschiedenen Gattungen (Keramik: 1. 2. 6., Architektur: 3. 8., Toreutik: 4., Skulptur: 5. 7. 10. 11. 12.; und Glyptik: 9.) und Zeiten anwendet. Dabei muss auffallen, dass der zentrale Begriff der Datierung, der praktisch in allen Bildanalysen vorkommt, im einführenden ersten Teil nur unter dem Begriff Chronologie subsumiert ist. Die als Graburne dienende Bauchhenkelamphora und die übrigen Gefäße aus einer Bestattung auf dem Areal der späteren Agora (1. Das Grab einer 'rich lady' in Athen [9. Jh. v. Chr.], 44-54) sind durchwegs teure Objekte, die mehrheitlich aus einer einzigen Werkstatt stammen und wahrscheinlich eigens für die Bestattung angefertigt wurden. Ein Halshenkelkrater in New York (2. Ein Grabmal aus der Zeit Homers [spätes 8. Jh. v. Chr.], 54-67) bietet mit der Darstellung der Prothesis ein Bild vielfiguriger Trauer und prächtiger Wagenzüge. Etwas aus der Reihe fällt die Behandlung eines Heiligtums (3. Opfern, Weihen, Speisen, Flüchten: Das Heraheiligtum vom Perachora [7. - 2. Jh. v. Chr.], 67-86), wobei nach v. d. H. Landschaftsgestaltung, Architektur, Funde und Befunde als Hinweise auf Kult- und Votivpraktiken zur archäologischen Bewertung von Heiligtümern gehören (68). Mit einem wertvollen Gegenstand der Toreutik setzt sich die folgende Interpretation auseinander (4. Ein prächtiges Weihgeschenk für Hera [640-610 v. Chr.] 86 - 104). Das Bild auf dem Blech aus dem Heraion von Samos stehe in grundsätzlicher Übereinstimmung mit der literarischen Überlieferung: Es handelt sich um den Kampf des Herakles gegen Geryoneus. Auffällig an der Vergleichsserie seien weitreichende, bis nach Unteritalien reichende Gemeinsamkeiten der Darstellungen über einen großen Zeitraum hinweg (96). Die Kombination mehrerer gleicher ikonographischer Motive führe zu typologischen Zusammenhängen, was so wohl nicht richtig ist: motivische Gleichheit bedingt keine typologische. Bei den Bildmotiven und Figuren ist von Widdern die Rede, womit wohl die beiden Steinböcke am rechten Bildrand gemeint sind. Das folgende Beispiel (5. Kuros und Kore: zwei archaische Grabstatuen [540/530 v. Chr.] 104-126) setzt sich mit zwei bei Markopoulo, 30 km südöstlich von Athen am Hügel Merenda gefundenen Grabstatuen auseinander. Für diese seien genaue Angaben zur Datierung aus dem Zeit- und Werkstattstil typologisch ähnlicher weiblicher und männlicher Statuen aus Athen und Attika zu gewinnen (109). Die Ergebnisse aus dem Fundkontext zeigten zudem, dass die beiden Statuen gegen 550/540 bzw. 540 v. Chr. an zwei Gräbern in einer Nekropole von Myrrhinous aufgestellt gewesen waren. Der Autor spricht bei der weiblichen Statue (Phrasikleia) von einer Tilgung der Inschrift: Man wird angesichts der Lesbarkeit wohl nur von einer Beschädigung sprechen können. Seiner Meinung nach spreche das etwa kleinere Höhenmaß der Kore gegen eine gemeinsame Aufstellung beider Figuren, was wohl kein schlagender Beweis ist (114). In der Folge ist davon die Rede, dass bei Homer Achilleus durch seinen Kleos (richtig: sein. kleos ist Neutrum) weiterlebe (119-120). Bei den zwei Statuen handle es sich um Repräsentationsbilder aristokratischer Familien Attikas, die durch die Typen Kuros (besser vielleicht Kouros) und Kore Auskunft über deren Vorstellungsbild im mittleren 6. Jh. v. Chr. geben (121). Zur Keramik kehrt der Verf. im 6. Fallbeispiel zurück (6. Bilder im Diskurs auf attischem Symposiongeschirr [480 - 450 v. Chr.] 127-149): Es geht dabei um einen attisch-rotfigurigen Volutenkrater in Ferrara und eine attisch-rotfigurige Kylix in Baltimore. Zur Dreifigurengruppe auf der Seite A des Volutenkraters (132) darf ergänzt werden, dass der Jüngling keinen gewöhnlichen Mantel, sondern eine Chlamys trägt, und dass er sich mit der linken Hand auf zwei Lanzen (nicht Speere) aufstützt. Zum Verständnis der Bilder müssten ikonographische Besonderheiten und ähnlich komponierte Darstellungen herangezogen werden (134); ob es sich dabei in der Tat um Bilder gleicher Typologie handelt, muss dahingestellt bleiben. Weiters ist die Rede davon, dass Kanne und Schale gemeinsam in den Händen menschlicher Figuren vorkommen würden: allerdings hält Nike die Schale und ist eine göttliche Figur. Das 7. Fallbeispiel (7. Der hässliche Dornauszieher [2. Jh. v. Chr.] 149-163) befasst sich anhand einer Terrakotta (besser als Terrakotte) aus Priene in Berlin mit Fragen der hellenistischen Lebenswelt (150). Wesentlich sei dabei, dass entsprechende Figuren als sozial minderwertig, hässlich, einfach und unkontrolliert gezeigt würden (154). Es handle sich dabei um eine Genreszene, wie sie seit Beginn des Hellenismus auch in der Großplastik, insbesondere in der Bukolik auftauche (154-155). Die Ausführungen des Autors zu den Repliken des Dornausziehers im Kapitolinischen Museum bedürfen insofern einer Korrektur, als er sie als Kopien nach ein und demselben Vorbild anspricht, was aber eben die Definition für eine Replik ist (156-157). Zu einem eigenwilligen Werk der Baukunst führt uns die Diskussion zum 8. Fallbeispiel (8. Das Grabmal des L. Munatius Plancus in Gaeta [20/10 v. Chr.] 163-182); zugleich sind wir damit in der römischen Welt angekommen. Es handelt sich um einen antiken Rundbau mit einem Tambour als Grabbau, wobei Quader als Verkleidung des betonartigen Kerns dienten, in dessen Innerem sich vier Grabkammern befinden; darüber lag ein aufgeschütteter Erdhügel (166-167). Inschrift und Bauwerk erzählen vom sozialen, politischen und historischen Umfeld eines erfolgreichen Aufsteigers, der unter Caesar und Augustus eine hervorragende Rolle in Rom spielte. R. v. d. H. meint, das Monument diente der Repräsentation des Verstorbenen auf verschiedenen Ebenen; es sei aber unklar, ob es sich auch um Botschaften an die Besucher handle, was wohl eindeutig zu bejahen ist (181). Aus der Glyptik stammt das 9. Fallbeispiel für eine Interpretation nach den im 1. Teil der Arbeit skizzierten Maßstäben (9. Ein höfisches Edelsteingefäß: Bildsymbolik und politische Realität [ca. 30 / 10 v. Chr.] 182-199). Der systemische Kontext des Sardonyx-Alabastrons in Berlin sei, dass es sich um eine Gabe reicher Bürger oder kaiserlicher Höflinge an den Kaiser und nicht um ein von diesem selbst hergestelltes Propagandaobjekt handle. In der Beschreibung sind einige Punkte richtig zu stellen: ein nacktes Kleinkind befindet sich in den Armen (und nicht im Arm) der zweiten unter den drei Frauen rechts; die halbnackte Frau links ist in Rückenansicht nach links sitzend und nicht liegend dargestellt. Der Rekonstruktion der Zusammenhänge kann aus der Ikonographie, der Handlung, der antiken Historiographie und der Mythologie erfolgen (190). Irrig ist der Hinweis auf die Regierungszeit des Trajan (98-117 n. Chr. und nicht 117-135 n. Chr.), auf dessen Münzen sich Barbaren unter einem Tropaeum finden. Die ikonographischen Bezüge verweisen jedenfalls auf die iulische Kaiserfamilie, wobei allerdings der Gewandstil in hellenistischer Tradition stehe. Die 10. Musterinterpretation ist einem allseits bekannten Werk, dem Togatus Barberini, gewidmet (10. Das Porträt eines Römers mit Ahnenbildnissen [frühes 1. Jh. n. Chr.] 199-217). Generell stellt der Verf. fest, dass die Porträts sich nach den Vorgaben der Bildnisse des Kaiserhauses richten würden (208). In der Beschreibung der Togaform wird von ihm die lacinia nicht erwähnt. Mit dem Hochzeitssarkophag Monticello in St. Petersburg befasst sich das 11. Fallbeispiel (11. Die Grablege eines Römers aus dem Ritterstand [160-180 n. Chr.] 217-235). In der Analyse der Ikonographie des Sarkophags fallen einige Unklarheiten auf. Amor befindet sich nicht zu Füßen der mittleren Figur, welche die Ehefrau begleitet, sondern vor der Figur rechts von der weiblichen Dreifigurengruppe am linken Bildrand. Der junge Mann mit der Fackel hinter ihm, den der Autor als Hymenaeus deutet, hat eine weibliche Frisur. Die ikonographische Bestimmung der Figuren im Einzelnen kann auf der Grundlage von typologisch ähnlichen, sicher identifizierten Szenen erfolgen. So ist die Szene rechts auf dem Kasten von Staatsreliefs geläufig: die Parallele ist der Kaiser bei einem Opfer (222). Den Mann am Altar möchte der Verf. aufgrund der allerdings kaum kenntlichen Kurzhaarfrisur, Mimik und Frisur mit einem der uns von der Marcussäule geläufigen Militär in der Umgebung des Kaisers deuten. Der Opfernde trägt nicht calcei equestri, sondern calcei equestres (228)! Das letzte Beispiel ist der Herakles Farnese (12. Ein Herakles im Typus Farnese in den Thermen des Caracalla [211-217 n. Chr.] 235-255). Zunächst wird vom Verf. festgehalten, dass die Herstellung von Kopien bestimmend für die Plastik der römischen Kaiserzeit vom späten 1. Jh. v. Chr. bis zum 3. Jh. n. Chr. sei (235). Bei der Erwähnung der Bücher von Plinius d. Ä. ist dem Autor ein Irrtum unterlaufen: den Metallen und Steinen sind die Bücher 34 und 36 (und nicht 35 und 36) gewidmet. Die Art des Bohrereinsatzes am Löwenfell führt zu einer Datierung des Herakles Farnese in die frühe severische Zeit, wofür auch die Aufstellung in den Caracalla-Thermen spricht (239). Die Statue des Herakles verkörpert seine Größe und seine körperliche Kraft. Irrtümlich wird für den Typus des Herakles Farnese der Ausdruck Statue gebraucht (244). Bei der Charakterisierung des Herakles Caserta erwähnt v. d. H. den Stierkopf als Zeichen für den Stier von Kreta, der allerdings von Herakles nicht getötet, sondern gefangen und wieder freigelassen wurde (244). Als wichtige Errungenschaft des Typus Farnese nennt der Autor zu Recht den Bruch mit dem kanonisch-klassischen Kontrapost, wobei es sich um eine formale Innovation handle, die im Hellenismus nach 320 v. Chr. weiterentwickelt wurde (252). Die ikonologische Einordnung führe zu einer Verbindung der Kraft des Herakles mit den Leistungen Alexanders d. Gr. Bei der Skizzierung des Herakles Caserta als Replik dieses Typus ist irrtümlich davon die Rede, dass dieser die linke Hand (gemeint ist die rechte) auf den Rücken gelegt habe. Zusammenfassend schreibt der Verf. zum Herakles Farnese, dass kaum eine andere Statue der spätklassischen Zeit in der Antike und der Nachantike in so vielfältiger Weise rezipiert, kopiert, verändert und innovativ bereichert wurde (254).

 

           Der dritte Teil der Einführung ist in sehr knapper Weise den Hilfsmitteln und Online-Ressourcen (256-259) gewidmet. Freilich hat der Autor zu jedem seiner Fallbeispiele umfangreiche und instruktive Literaturangaben vorgelegt, aber trotzdem hätte man sich zu den Hilfsmitteln der Klassischen Archäologie eine ausführlichere Übersicht gewünscht, z. B. mit der Erwähnung des Corpus der antiken Sarkophagreliefs (ASR). Abgeschlossen wird das Werk durch einen Anhang mit Bildnachweis (263), Register und Glossar (264-280) mit Begriffen (264-273), Orten / Regionen / Bevölkerungsgruppen (274-276) und Personen / Figuren (/276-280).

   

           Die Arbeit ist in dem einführenden 1. Teil nicht leicht zu lesen, in den Fallbeispielen des 2. Teiles sehr lehrreich, wenn auch die Verbindung zu den zuvor entwickelten Begriffen nicht immer ganz schlüssig ist, und in dem 3. Teil zu den Hilfsmitteln sehr knapp gehalten. Einzelne Fehler, die angemerkt wurden, können in einer 2. Auflage ausgemerzt werden, wie auch einige Druckfehler: S. 27 oben: A. H. Borbein, Formanalyse, in: A. H. Borbein / P. Zanker / T. Hölscher; S. 27 unten: ein von der Wissenschaft entworfener Raster der zeitlichen Klassifizierung, der...; S. 72 Mitte: der früheste Tempel des Apollon; S. 75 oben: Kultgemeinde zum Mahl traf; S. 76 oberer Teil: allenfalls an der Front eine Säulenstellung; S. 85 unten: ThesCRA; Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums; S. 96, oberer Teil: mehrkörperigen Geryoneus; S. 97 Mitte: Einordnung des Objekts in die Gedanken- und Vorstellungswelt seiner Benutzer; S. 111 Mitte: Körperteile bräunlich - gelb; S. 118 oberer Teil: Um die Statue zu erklären...; S. 120: oben: wo Achilleus durch sein kleos weiterlebt; S. 120 Mitte: indem man die Statue sah - und ihrer wurde insofern "für immer" erinnert; S. 128, oberer Teil: rötlich - orange Tonfarbe; S. 132 unterer Teil: Die rechte hält in der Rechten oder rechten Hand...; S. 140, unterer Teil: bei einem sakralen Akt, dem des Trankopfers; S. 161, Mitte: Offenbar traten also körperlich deformierte alte Menschen...; S. 163, Mitte: BABesch; S. 163, unterer Teil: Apenninenhalbinsel; S. 178, oberer Teil: breit gelagerte, niedrige Tumuli; S. 182, oben: Winona Lake 1996; S. 193, Mitte: iulisch-claudischen Herrschaft (68 n. Chr.); S. 195, unten: domus Augusta: 2 x; S. 198 unten: Zwierlein-Diehl a.O.: welcher von zwei Orten ?; S. 227, oben: auf anderen Sarkophagen; S. 228, Mitte: calcei equestres: 2 x; S. 240, oberer Teil: der linke Arm des Heros.

 

           Insgesamt wird man dem Autor trotz kleiner Fehler für diese neue Einführung in die Klassische Archäologie sehr dankbar sein müssen.

 


[1] U. Sinn, Einführung in die Klassische Archäologie (München 2000).