Bushart, Magdalena - Haug, Henrike - Stallschus, Stefanie (Hg.): Unzeitgemäße Techniken. Historische Narrative künstlerischer Verfahren, (Interdependenzen. Die Künste und ihre Techniken, 4), 300 Seit., mit 65 s/w- und 18 farb. Abb., ISBN : 978-3-412-50949-1, 50 €
(Böhlau Verlag Gesellschaft, Wien 2019)
 
Compte rendu par Ingrid Leonie Severin, Leuphana University Lüneburg
 
Nombre de mots : 2565 mots
Publié en ligne le 2019-12-16
Citation: Histara les comptes rendus (ISSN 2100-0700).
Lien: http://histara.sorbonne.fr/cr.php?cr=3696
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          Material und Technik sind mehr als die „Reibungskoeffizienten innerhalb des Gesamtprodukts“, zu denen sie Alois Riegl einst degradieren wollte; vielmehr haben sie die Geschichte der Künste nachhaltig beeinflusst. Technische Innovationen ermöglichten nicht nur neue Produktionsverfahren, sondern eröffneten stets auch neue Möglichkeiten der Formgebung. Zugleich wirkten sie auf andere Techniken, Medien und Gattungen zurück – man denke an die Rolle, die der Kupferstich im 15. Jahrhundert für Holzschnitt und Malerei gespielt oder an die Modellfunktion, die die Skulptur für die Entwicklung und Ausformulierung des Tiefdruckverfahrens übernommen hat. Interdependenzen dieser Art geht ein Projekt zur Geschichte der künstlerischen Techniken am Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik an der TU Berlin nach. „Ziel ist es, parallele Phänomene in den Bildgattungen durch die Jahrhunderte zu analysieren, das innovative Potential unterschiedlicher Verfahren in den Blick zu nehmen und nach deren Bedeutung für Transformationen in Stil, Ikonographie und Funktion zu fragen“ (aus der Beschreibung der Reihe). 

 

        Der vorliegende Band ist die Kompilation der Tagung Unzeitgemäße Techniken? Zur Wiederaufnahme und Fortsetzung künstlerischer Verfahren, die vierte internationale Tagung des Forschungsprojekts "Interdependenzen. Künste und künstlerische Techniken" des Fachgebiets Kunstgeschichte, Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der TU Berlin, die vom 11. -12. Juni 2015 stattfand (https://arthist.net/archive/10260).

 

         „Künstlerische Verfahren entstehen und verschwinden. Dieser historische Wandel gilt als wesentlicher Motor für eine Entwicklung der Künste. Nicht selten jedoch wird ein altes Wissen um frühere Herstellungsprozesse wiederentdeckt, bewusst reaktiviert und dadurch erneuert. Mit dem Interesse an unzeitgemäßen Techniken bilden sich historische Narrative heraus, die die Wahrnehmung und Deutung von Kunst beeinflussen. Ausgehend vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwartskunst widmet sich dieser Band den technischen Anachronismen, durch die Traditionen gebildet, aber auch durchkreuzt werden“ (Ankündigung des Verlags).

 

         Der Versuch dieser Kompilation zu künstlerischen Verfahren und Techniken ist grundsätzlich lohnenswert, zeigt er doch die Dimension der Desiderate dieser Betrachtungsweise, und die Herausgeberinnen haben sich daher angesichts des Umfangs dieses Forschungsfeldes für eine recht breite Fokussierung entschieden. Einige der ausgewählten Beispiele sind bemerkenswert eindringlich, andere sicher beispielhaft. Dennoch wirkt der Band in seiner Gänze nicht kongruent, fehlt eine ausführliche Diskussion verwendeter Begriffe und der Einbezug des differenzierten Blicks von Restauratoren.[1] Die versammelte, weitläufige Übersicht „un-zeitgemässer“ Techniken ist epochen- und gattungsübergreifend angelegt. Die Begründung der sehr spezifischen Auswahl verbleibt allerdings im Vagen. Die Einzelbeiträge sind durchweg gut und greifen jeweils gründlich in ihrer spezifischen Thematik die Fragestellung nach den jeweiligen Modellen der „ technischen Revivals“ auf, ebenso die Art und Weise der Wiederingebrauchnahme, das veränderte künstlerische Verfahren und seine neuen Bedeutungsebenen.[2]

 

         Die im ersten Themenblock versammelten Beiträge beleuchten an gut dargestellten Beispielen, wie sich der Transfer tradierten Wissens für die Techniken des frühmittelalterlichen lombardischen Stucco-Reliefs (Danford), des karolingischen Bronzegußes (Olchawa) und im frühneuzeitlichen Kopierverfahren bei Michiel Coxcies (Putzger) im kontextuellen Rahmen einer Handwerkstradition und in der Übernahme dieses technischen Wissens aus diesem Kontext verfolgen lässt – wie „eine Kontinuität in der Überlieferung und Herkunft der Technik immer mitzudenken ist“. Rachel Danfords gründlicher Versuch, die als Stucco-Reliefs in einen neuem Zusammenhang gefertigten weiblichen heiligen Ganzfiguren im Oratorium von Santa Maria in Valle, Cividale del Friuli (Tempietto Longobardo) als einen Anachronismus und handwerkliches (künstlerisches) Experiment („artistic experiment carried out by craftsmen“) darzustellen, fügt der Forschung eine weitere mögliche Sichtweise hinzu. Sehr gut ist der ausführliche Beitrag von Joanna Olchawa, einer mittlerweile ausgewiesenen Spezialistin für Bronzeguss[3], über die Geschichte und Technikikonologie des karolingischen Bronzegusses, dargelegt in einer schätzenswert nachvollziehbaren Entwicklung der Bronzen um die Zeit Karls des Großen und danach.[4] Es ist der umfassendste Aufsatz in diesem Band. Dabei wird die historiographische Chronologie hinterfragt. Sie folgt einer anderen Kontinuität, einer zusätzlichen Spur jener fortlaufenden Handwerkstradition und Übernahme von technischem Wissen aus anderen Verfahren. Ansprechend ist die genaue Darlegung der Erkenntnisse zu den Kopien von Michiel Coxcies nach Jan von Eyck und Rogier van der Weyden, die sich (mutmaßlich) an deren technischer Komplexität orientieren als Momentum von maximaler Annäherung und kritischer Distanz. Der Vortrag von Heiko Damm „Alte und neue Mosaiken um 1600. Zur Blacherniotissa in San Marco und ihrer Rahmung“ ist leider nicht als Beitrag in die Publikation eingeflossen. Wie gestrandet wirkt in diesem Themenblock der Aufsatz von Elisabeth Furtwängler „Facetten des Revivals künstlerischer Druckgraphik im Paris der Nachkriegszeit“, die 2015 zu diesem Thema mit der Dissertation „L’estampe est à la mode! – Aspekte künstlerischer Druckgraphik im Paris der Nachkriegszeit“[5] promoviert hat. Sie zeichnet auf sehr spannende Weise die Faktoren der Wiederaufnahme von grafischen Reproduktionstechniken und deren Wandel und Verbreitung während der Nachkriegszeit in Frankreich durch die Künstler jener Zeit nach. Im Fokus der aufschlussreichen Untersuchung stehen die Einflusssphäre von tradierten Werkstätten sowie die Techniker und Drucker („les éternels méconnus du monde de l’estampe“ S. 103), die mit ihrem praktischen Können und tiefen Wissen der Reproduktionsverfahren des 19. Jahrhunderts entscheidend zur technischen Weiterentwicklung der Kunstproduktion (wie z.B. Malträtierung und Anreicherung, Spurenbildung und -abdrucken) beitrugen. Ein berühmtes Beispiel stellt Roger Lacourière dar, der eng mit den Künstlern der École de Paris zusammenarbeitete und bereits in den dreißiger Jahren u.a. Picasso begegnete und diesem Techniken wie Aquatinta, Mezzotinto oder das Zuckeraussprengverfahren nahebrachte.[6]

 

         Der zweite Themenblock der Tagung widmete sich den „Historismen. Rekonstruktionen des Vergangenen“, ein erster Analyseversuch zu Verfahren, die neben künstlerischen Formen im Verlauf des 19. Jahrhunderts wiederbelebt wurden. Wesentliche Impulse gingen von jener Forschung aus, die technologische Untersuchungen und Quellenschriften anwendbar machte, wobei man sich dazu mehr und deutliche Hinweise auf die Quellen gewünscht hätte. Andreas Huths Dissertationsthema zu Sgraffito-Dekoration und Technik des 15. Jahrhunderts in Florenz ist Ausganspunkt seines Beitrags, bei dem er sich speziell mit der Wiederentdeckung der Sgraffito-Technik als Bauschmuck im 19. Jahrhundert beschäftigt.[7] In seinem gut recherchierten und lesenswerten Aufsatz beschreibt er die Geschichte der Wiederaufnahme dieser Technik aufgrund von Vorlagenbüchern und Stichwerken (livres d´architecture), die zu Beginn des 19. Jahrhundert überwiegend in Frankreich das Augenmerk auf die Architektur der Renaissance richteten, vor allem durch Friedrich Gilly, Karl Friedrich Schinkel und Gottfried Semper. Gegen 1860 setzt sich die Sgraffito-Technik als Fassadendekoration durch, medial dokumentiert durch zeitgenössische Beiträge in Kunst- und Architekturzeitschriften, die Huth kurz analysiert, um anschließend einige mit dieser Fassadentechnik gestalteten Berliner Bauwerke in diesen Kontext zu setzen.[8] Daniel Parellos Beitrag zum Phänomen der Wiederentdeckung der Glasmalerei in der Romantik geht auf einen 2008 publizierten Beitrag in „Le Vitrail et les traités du Moyen Âge à nos jours“zurück.[9] Ergänzend in dieser Sektion waren Tagungsbeiträge, die das Spektrum der „Historismen“ um die Aspekte  des Textilen und der Renaissancerezeption in der Skulptur und ihrer Diskurse erweiterten:  die von Birgitt Borkopp-Restle (Bern) zur “Textilproduktion im Industriezeitalter, Interdependenzen zwischen technischen Innovationen, historistischen Rekonstruktionen und Identitätsdiskursen“ und von Martin Hirsch (München), “Die Entdeckung der Techniken der Renaissanceskulptur, Positionen von Künstlern und Forschern um 1900“  die in diesem Band bedauerlicherweise fehlen.

 

         Der dritte Themenblock widmete sich den „Anachronismen. Originalität des Unzeitgemäßen“. Christian Berger beschäftigt sich mit dem „Künstlerischen Neubeginn" durch ein „altmodisches Verfahren“, den Flags (Flag Paintings) von Jasper Johns in Enkaustik-Technik.[10] Sehr detailgenau untersucht er die Historie und Nomenklatur dieser Arbeiten und widmet sich dessen werkimmanenter und medienübergreifender Dimension. Jasper Johns' Arbeitsprozess und Werke sind experimenteller Natur. Berger gelingt es, von der Motivanalyse auf den Entstehungskontext der Flags zu lenken, wobei deren Oberflächenbeschaffenheit zumeist den Ausgangspunkt seiner Argumentation bildet. Diese werkimmanente Betrachtung lässt leider den übergreifenden Entstehungskontext aus.[11]

 

         Magdalena Bushart untersucht in ihrem minutiös ausgearbeiteten und aufschlussreichen Beitrag großformatige Druckgrafiken, die seit den Siebziger Jahren entstanden und in „traditionellen“ Techniken wie Holzschnitt, Radierung und Kupferstich gefertigt wurden. Die Größenveränderung der Formate bedingt zwangsläufig die Veränderung der Materialien und künstlerischen Herangehensweisen sowie die praktischen Verfahren, ebenso die Veränderung der Produktionsbedingungen (Druckertische) und schließlich die Rezeption der Kunstwerke. Groß bedeutet Teamarbeit und ist nur mit Spezialwissen und handwerklichem Geschick zu bewerkstelligen - aufgezeigt an Werken von Chuck Close, Franz Gertsch, Jan Svenungsson und Christiane Baumgartner. Alle vier Künstler*innen arbeiten nach filmischen oder fotografischen Vorlagen, die sie in Holzschnitte und Radierungen übersetzen.[12]  Wie Close mit einer übergroßen Polaroidkamera arbeitet und bewusst in die Geschichte der Medien greift, wird an diesen Beispielen sichtbar.[13] Im Überformat thematisieren seine Graphiken das Spannungsverhältnis zwischen Nah- und Fernsicht und zwischen „händischer“ und maschineller Arbeit beziehungsweise zwischen traditionellen und scheinbar veralteten und zeitgenössischen Medien[14] wodurch er "damit letztlich auf die alte Frage nach der Präsenz des Autors beziehungsweise der Autorin im reproduzierten Bild reagiert.“ Anne Röhl zeigt am Beispiel von Videoarbeiten von Beryl Korot und Stephen Beck, wie sich das Video als „modernes“ elektronisches Medium und das Webehandwerk als alte Kulturtechnik in einer dialogischen Thematisierung spiegeln und in dieser Gegenüberstellung strukturelle Gemeinsamkeiten sichtbar werden: Die Webbilder werden, von ihrer „Handwerklichkeit“ entbunden, nun strukturell technisch gesehen, und umgekehrt wird das Medium Video als prozessuales, verwebtes Bild sichtbar.[15] Bedauerlich ist, dass der aufschlussreiche Beitrag aus der restauratorischen Recherchenperspektive der Kuratorin „for Technical Painting Research“ des Rijksmuseums, Arie Wallert fehlt.[16] 

 

         Die vierte Themenblock diskutiert in Beispielen das Nachleben von Techniken als Gesten des Widerstands. Techniken, die in der industriellen Produktion als veraltet gelten, werden durch „künstlerisches Tun“ funktionell neu umgedeutet. Oliver Caraco beschreibt in seinem Beitrag die Neubewertung der Ätzradierung in Frankreich des 19. Jahrhunderts, vor allem durch Manet ("Manets Druckgrafiken im Kontext des Revivals der Ätzradierung. Zur materiellen Historizität von Bildpraktiken"). Er zeigt, wie das Interesse an der Bewegung der Künstlerhand zur „Renaissance der Ätzradierung“ im 19. Jahrhundert führte. Um Widerstand geht es auch in Annette Messagers bekannten Stickbildern aus den 1970er Jahren. Bettina Uppenkamp macht in ihrem sehr spannenden Beitrag "(Un-)zeitgemäß und subversiv? Sticken bei Annette Messager und anderen feministischen Künstlerinnen in den 1970er Jahren" deutlich, wie eine traditionelle Kulturtechnik, die eher mit konservativem Weiblichkeitsbild verknüpft ist, in ein feministisches Statement umgedeutet wird, wo weibliche Handarbeiten ins Positive gewendet und zu „Empowerment und zur Emanzipation“ genutzt werden. Dass sich sogar kameralose Praktiken mit Technik-Geschichten verbinden lassen, führt Olga Moskatova in der ihrer Dissertation entlehnten Untersuchung vor: "Zum Unzeitgemäßen des Handgemachten? Kameralose Filmpraktiken zwischen Malen mit Licht und „Full Body Film“. „Handgemacht“ steht hier für eine „Nostalgie einer analogen Technik“, die sie als Reaktion auf den Übergang von analoger zur digitalen Technologie deutet.[17] Eine neue Technik/ein neues Medium kommt, und die alte Technik/das alte Medium wird hiervon motiviert neu gedacht. In dieser Sektion fehlt komplementierend leider der Beitrag von Susanne Holschbach (Berlin) zu
Archaischen Fototechniken in der digitalen Kultur.[18]

 

         Insgesamt betrachtet  fehlt dieser Kompilation trotz der guten Einzelbeiträge ein roter Faden, was sich schon in Titel und Untertitel der Publikation wiederspiegelt.

 

         Es fehlen zudem die Informationen über die Autoren und ein Register, wodurch die Suche nach spezifischen Techniken unnötig beeinträchtigt wird.

 

Ergänzend Tagungen und Publikationen zu diesem Themenkomplex:  
Kunst und Material: Repräsentation, Stofflichkeit, Prozesse: Interdisziplinäres Symposium 1./2. November 2018, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA).

Jonas Beyer, Zwischen Zeichnung und Druck, Edgar Degas und die Wiederentdeckung der Monotypie im 19. Jahrhundert, Serie: Berliner Schriften zur Kunst 2019

Konferenz: Geschichte und Theorie der Kuenstlerlithographie, Mainz, 13 Dezember 2019.

 

 


[1] Z.B. Anachronismus, auf den aber in den Fussnoten explizit Bezug benommen wird.

[2] Werkzeuge und Instrumente, Hg. Cordez, Philipp, Krüger, Matthias, Hamburger Forschungen zur Kunstgeschichte 8, 2012 und Lernt Zeichnen! Techniken zwischen Kunst und Wissenschaft, 1525 – 1925, (Hg.) Heilmann, Maria, Nanobashvili, Nino, Pfisterer, Ulrich, Teutenberg, Tobias, Passau 2015; James Elkins https://www.academia.edu/168260/On_Some_Limits_of_Materiality_in_Art_History (Letzter Zugriff 12.10.2019)

[3] Zum Beispiel Jan Keupp, Joanna Olchawa, Romedio Schmitz-Esser (Hg.), Löwe, Wolf und Greif. Monumentale Tierbronzen im Mittelalter. Kunsthistorische Objektwissenschaft / Object Studies in Art History, 4, Berlin 2019, im Druck; Oder 2018 http://www.brepols.net/Pages/ShowProduct.aspx?prod_id=IS-9782503578026-1; https://literaturkritik.de/id/22518; (Letzter Zugriff 12.10.2019)  Olchawa, Joanna, Funde, Formen und Funktionen. Sozialgeschichtliche Überlegungen zu Aquamanilien in und aus Ostmitteleuropa, in: kunsttexte.de/ostblick, Nr. 2: Gemeine Artefakte, 2014, 1-19 www.kunsttexte.de/ostblick (Letzter Zugriff 12.10.2019)

[4] Siehe auch: Karl der Große Statue http://www.zeitensprünge.de/?p=369

[5] https://editionmetzel.de/buecher/druckgraphik-im-paris-der-nachkriegszeit.html (Letzter Zugriff 12.10.2019)

[6] Dazu: Picasso. Druckgrafik als Experiment, Ausstellung Frankfurt Staedel Museum, 3. April bis 30. Juni 2019.

[7] Andreas Huth, Florentiner Sgraffito-Dekorationen des 14. und 15. Jahrhunderts. Erfindung, Technologie, Bedeutung, 2016.

[8] Tagung: Sgraffito im Wandel | Sgraffito In Change; Materialien, Techniken, Themen und Erhaltung | Materials, Techniques, Topics, And Preservation, 2018: https://www.hornemann-institut.de/german/buecher_sgraffito_wandel.php (Letzter Zugriff 12.10.2019)

[9] http://www.centrechastel.paris-sorbonne.fr/actualites/vitrail-du-moyen-age-nos-jours (Letzter Zugriff 12.10.2019)

[10] http://www.sehepunkte.de/2016/07/26334.html (Letzter Zugriff 12.10.2019)

[11] Sinnvoll ergänzend gewesen wäre ein kleiner Exkurs zur die Vorgeschichte bei der Verwendung von Enkaustik durch Künstler in den USA vor Jasper Johns, z.B. der Einfluss von Karl Zerbe gewesen. Dazu Gail Stavitsky, Waxing Poetic, Encaustic Art in America during the Twentieth Century, in: Waxing Poetic: Encaustic Art in America Ausstellung, The Montclair Art Museum 1999. Encaustic Materials and Methods, Frances Pratt, Becca Fizell, New York Lear Publications, 1949.

[12] Siehe https://de.phaidon.com/agenda/photography/articles/2014/february/06/have-you-seen-the-size-of-chuck-close-s-camera/ (Letzter Zugriff 12.10.2019)

[13] Ausstellung Point, Philadelphia College of Art, 20.11-15.12.1978.

[14] Dazu auch der Vortrag, Kunst und Material: Repräsentation, Stofflichkeit, Prozesse, Interdisziplinäres Symposium,
1./2. 11. 2018, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA).

[15] Mehr zum „Textilen Medium“ in: Tristan Weddigen, Notes From the Field: Material, in: The Art Bulletin, März 2013, Vol. 95, 1, 34–37; ders. Textile Medien. Handbuch Medienwissenschaft. Ed. Schröter, Jochen, Stuttgart, Metzler, 2014, 234–238; Tristan Weddigen (Hg.), Metatextile: Identity and History of a Contemporary Art Medium, Edition Imorde Emsdetten/Berlin 2010; ders. (Hg.), Unfolding the Textile Medium in Early Modern Art and Literature, 2011

[16] Zum Nachlesen: Arie Wallert (Amsterdam), Forging Vermeer: anachronisms and innovations,  https://www.codart.nl/art-works/new-facts-on-forged-vermeer-painting/  (Letzter Zugriff 12.10.2019) oder http://www.getty.edu/publications/virtuallibrary/0892363223.html (Letzter Zugriff 12.10.2019)

[17] Auch Gegenstand ihrer Dissertation: Olga Moskatova, Male am Zelluloid. Zum relationalen Materialismus im kameralosen Film. Online-Publikation, Bibliothek der Universität der Künste Berlin, 2018.

[18] Winfried Gerling, Susanne Holschbach, Petra Löffler (Hg.), Bilder verteilen. Fotografische Praktiken in der digitalen Kultur, Transcript Verlag, 2018: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4070-0/bilder-verteilen/ kulturelle Praktiken der Fotografie (Letzter Zugriff 12.10.2019). Ferner zu empfehlen Edgar Gómez Cruz, Asko Lehmuskallio (Hg.), Digital Photography and Everyday Life: Empirical Studies on Material Visual Practices, London; New York: Routledge, 2016.


 

 

 

Sommaire/ Inhalt:

 

M. Bushart, Henrike Haug: Die Historisierung künstlerischer Techniken, 7-26

Rachel Danford: Material, techniques, and meanings of the stucco reliefs in Cividale del Friuli, 20-45

Joanna Olchawa: Von der Antike zum Alten Testament: Geschichte und Technikikonologie des karolingischen Bronzegusses 47-71

Antonia Putzger: Rückgriff oder Simulation? Zu frühneuzeitlichen Kopierverfahren am Beispriel Michiel Coxcies, 73-95

Elisabeth Furtwängler:  Facetten des Revivals künstlerischer Druckgraphik im Paris der Nachkriegszeit, 97-117

Andreas Huth: Zum ersten Male wieder seit der Zeit der Renaissance. Die Wiederentdeckung der Sgrafitto-Technik im 19. Jahrhundert, 119-143

Tafelteil 145-158

Daniel Parello: Im Dämmerlicht des Mittelalters. Zum Phänomen der Wiederentdeckung der Glasmalerei in der Romantik, 159-177

Christian Berger: Künstlerischer Neubeginn durch ein „altmodisches Verfahren, Jasper Johns und die Enkaustik, 179-193

Magdalena Bushart: Unzeitgemäß zeitgemäß, Hoch- und Tiefdrucktechniken in der Kunst der Gegenwart, 195-199

Anne Röhl: Von Elektronen als Fäden, Über den (un-)zeitgemäßen Einsatz textiler Handarbeit in den Videoarbeiten von Beryl Korot und Stephen Beck

Oliver Caraco: Manets Druckgraphiken im Kontext des Revivals der Ätzradierung. Zur materiellen Historizität von Bildpraktiken, 245-265

Bettina Uppenkamp: (Un-)zeitgemäß und subversiv? Sticken bei Annette Messager und anderen feministischen Künstlerinnen in den 1970er Jahren, 267-281

Olga Moskatova: Zum Unzeitgemäßen des Handgemachten? Kameralose Filmpraktiken zwischen Malen mit ich und „Full Body Film“, 283-296

Bildnachweise 297.