Wagner-Hasel, Beate (Hrsg.) - Nosch, Marie-Louise B. (Hrsg.): Gaben, Waren und Tribute. Stoffkreisläufe und antike Textilökonomie, 485 S., 34 s/w Abb., 49 farb. Abb., ISBN : 978-3-515-12257-3, 76 €
(Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2019)
 
Compte rendu par Kordula Gostencnik
 
Nombre de mots : 4549 mots
Publié en ligne le 2020-02-18
Citation: Histara les comptes rendus (ISSN 2100-0700).
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          Die Textilforschung konnte innerhalb der Altertumswissenschaften eine erfreuliche Eigendynamik entwickeln, die sich in einer immer größer werdenden Anzahl von Publikationen niederschlägt. Vor allem aber ist sie themen- und fächerübergreifend im interdisziplinären Kontext verankert und beruht vielfach auf den Ergebnissen experimenteller Textilarbeiten. Eine solche breite Basis bietet auch der zu besprechende Band. Er vereint 20 Beiträge eines am 9./10. Juni 2016 in Hannover abgehaltenen Symposiums, das sich der vielschichtigen Bedeutung von Textilien in antiken Gesellschaften widmete, wobei durchwegs Resultate langjähriger Forschungsschwerpunkte der Vortragenden eingebracht sind. Als Spiegel gesellschaftlicher Normen und Wertvorstellungen, die von Generation zu Generation nicht einfach nur tradiert, sondern immer wieder neu verhandelt wurden, sowie als höchst bedeutende, in der Forschung zur antiken Wirtschaft aber noch immer erstaunlich unterschätzte Handelsware, erfordern antike Textilien – nicht zuletzt auch bedingt durch die Schriftquellen – eine Betrachtung auf vielen Ebenen und aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Beiträge überbrücken folglich einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrtausenden, wodurch die große Bedeutung textiler Güter über die unterschiedlichen kulturhistorischen Epochen und geographischen Räume hinweg klar zutage tritt.

 

         Das einleitende Kapitel von Beate Wagner-Hasel und Marie-Louise Nosch (9) beginnt mit der kurzen Darstellung des Inhalts eines Beststellers der Wirtschaftswissenschafterin Pietra Rivoli aus dem Jahr 2005, der die moderne globalisierte Wirtschaft anhand eines T-Shirts illustriert[1]. Im Unterschied dazu wird für die antike Textilproduktion ein stärker auf der lokalen Ebene angesiedelter Ablauf im Herstellungsprozess bemerkt, sieht man z.B. von Seide einmal ab. Den Textilien kam in den von privaten und politischen Netzwerken getragenen antiken Systemen des Austauschs eine große Rolle zu, was als „Stoffkreisläufe“ im Buchtitel aufscheint (11 f.). Eine kurze Darstellung zur Entwicklung der Textilforschung in der jüngeren Vergangenheit (13-15) sowie eine Inhaltsübersicht zu den Beiträgen (15-22) werden mit der Aufzählung einiger wichtiger Neuerungen in der langen Geschichte der Entwicklung von Textilgeräten und von textilen Techniken mit dem Blick auf deren „Einfluss auf wirtschaftliche Entwicklungsschübe“ (22 f.) abgeschlossen.

 

         Der erste thematische Block – „Textile (Ab-)Gaben und Tribute“ mit fünf Abhandlungen – beginnt mit dem Beitrag von Marie-Louise Nosch (27) über die erstaunlich umfangreiche Textevidenz zur Textilproduktion in den Linear B-Täfelchen der mykenischen Palastarchive Kretas und des griechischen Festlandes aus deren letztem Wirtschaftsjahr vor der endgültigen Zerstörung. Gut die Hälfte aller Linear B-Täfelchen bezieht sich auf die Textilherstellung oder ihre Rohstoffe, so dass diese Texte ihre herausragende Bedeutung für die Palastwirtschaft respektive das mykenische Steuer- und Abgabensystem erhellen. Der hohe Aufwand an Kontrolle, den diese Texte letztlich reflektieren, führt dazu, hinter der Woll- und Stoffproduktion die wohl wichtigsten Wirtschaftsbeiträge zu sehen (31). Die Textauswahl (32-47) zeigt eine Vielzahl von Teilaspekten wie die Registrierung von Schafherden und die daraus zu erwartenden Wollleistung, die Anzahl der TextilarbeiterInnen eines Dorfes inklusiver der in Ausbildung befindlichen Kinder, die Menge der Wolllieferung an eine Weberwerkstatt, aber auch an ein Heiligtum bzw. eine Gottheit etc. Die kretische Textilproduktion war dezentral organisiert, während sie in Messenien eher in Pylos zusammengezogen war (37 f.). Die Texte zum Abgabensystem zeigen, dass standardisierte Arten von Textilien zugrunde lagen, wenn aus einer genau zubemessenen Menge an Wolle eine bestimmte Anzahl von Textilien zu fertigen war (41-43). Einige Täfelchen belegen die Anzahl der an den Palast abgelieferten Textilien (46 f.). Die Linear B-Texte zum Wollkämmen, Spinnen und Weben werden mit Ergebnissen der experimentellen Archäologie ergänzt (47-53), woraus sich die hohe Arbeitsleistung und der enorme Zeitaufwand erahnen lassen, die sich hinter diesen Texten verbergen.

 

         Beate Wagner-Hasel (69) geht anhand der Homerstelle (Homer, Ilias 9,144.146-156) über jene Abgeltung, die Agamemnon dem Achill für den Entzug der Briseïs anbietet, der Praxis von Abgaben und generösen Geschenken in den homerischen Epen nach und erörtert diese für die griechische Archaik. Im genannten Text gehe es unter anderem um „… Anrechte auf Abgaben und Arbeitsleistungen …“ (71) von Orten in Messenien, dem einzigen Landstrich in Griechenland, der sich für den Flachsanbau eignete (73 f.). Schilderungen gehobener Haushalte im Epos nennen vielfach weibliche Arbeitskräfte bei der Textilproduktion. Werden Textilien als Geschenk vergeben, treten stets Frauen als Agierende auf, nie Männer; zudem „… dienen Kleidergaben dazu, ein Bindungsverhältnis zu stiften …“ (77). Ihre These, dass im Epos Ehefrauen in gehobenen Haushalten ein Anrecht auf Arbeitsleistungen und Abgaben in die Ehe mitbringen, findet in den klassischen Tragödien eine Entsprechung, wenn Mägde und Kleidung zum Brautgut gehören. Abgaben, die noch im 5. Jh. in Athen geleistet wurden, galten nicht mehr ranghohen Personen, sondern waren für Tempelschätze oder die Polis bestimmt (85). Im sakralen Kontext finden sich weiterhin textile Gaben und Arbeitsdienste von Frauen, wenn die Athenerinnen für den Peplos der Athena Wolle spendeten oder die Arrhephoren hierfür die Anfangskante woben (87).

 

         Silvia Balatti (93) untersucht persische Textilien aus der Zeit der Achämeniden anhand von zeitgenössischen Verwaltungstexten und ikonographischen Quellen aus Persepolis. Die Reliefs am östlichen Treppenaufgang zum Apadana zeigen eindrücklich, wie dem Herrscher unter anderem Textilien aus den Provinzen des Reiches als Abgaben und Geschenke dargebracht wurden; wertvolle textile Güter aus den Schatzkammern erfuhren bei anderer Gelegenheit wiederum eine Weiterverteilung, auch als kostbare Geschenke durch den König selbst (104-108). Darüber hinaus berichten griechische und lateinische Quellen von textilen Geschenken des Königs an Untergebene; dies „… könnte als ein Weg verstanden werden, ein gemeinschaftliches Bewusstsein zwischen dem König und seinen Begleitern zu schaffen“ (109). Die Annahme verpflichtete die Person dem König gegenüber jedoch zu unbedingter Treue (110). Auf der symbolischen Ebene schuf das Umverteilen von Textilien aus den (Ab-)Gaben und Geschenken an den König sowie aus der Palastproduktion „… ein Band der persönlichen Solidarität …“ zwischen dem Herrscher und den damit beschenkten Personenkreisen (112 f.).

 

         Auch Berit Hildebrandt (117) streicht einleitend den verpflichtenden Charakter von Kleidergaben hervor; sie dienten dazu, „… soziale Beziehungen zu stiften und zu visualisieren“. Ihr Beitrag fokussiert auf Usancen römischer Kaiser hinsichtlich ihrer (Kleider-)Geschenke und auf die Entwicklung, die Seide zumal am spätantiken Kaiserhof von der Gabe zur Entlohnung nimmt. Im Codex Theodosianus 15,9,1 wird ein Erlass aus dem Jahr 384 n.Chr. verzeichnet, wonach es keiner Privatperson gestattet sei, bei Spielen Seidenkleider als Geschenke zu verteilen, desgleichen dürfen nur Kaiser und Consuln Gold und Elfenbeindiptychen verschenken (131). Die Quellen lassen hinsichtlich der Art und Menge von Gaben und Geschenken feine Rangabstufungen unter den Personen am Kaiserhof erkennen, aber auch „… Verhandlungen im Hintergrund, mit denen die Rangniedrigeren um den Erhalt dieser Auszeichnungen ringen“; Seidenkleider galten dabei als Indikatoren für den Rang (133). In der Spätantike werden diese für Amtsträger schließlich zu einem Teil des salarium und kennzeichnen deren Zugehörigkeit zum Kaiserhof (134).

 

         Aus Geschenken im (modernen) Sinne von Bestechungsversuchen, um auf dem Umweg über Angehörige des Kaiserhofs eine Audienz zu erhalten, entspinnt sich der Beitrag von Anja Wieber (137). Abgesehen von kaiserlichen Angehörigen erhielten die dafür aufgewendeten Mengen an Luxusgütern, die aus den Texten ersichtlich werden und die ebenfalls kostbare Textilien umfassten, auch wichtige Höflinge. Die im 5. Jh. verfasste Vita Melaniae 11-12 des Gerontios belegt wiederum Seidenkleider für Beamte und Eunuchen am Kaiserhof, diesmal an jenem des Honorius (139). Ungeheure Mengen an ausgesuchten Gaben und wertvolle (Wohn-)Textilien wandte Bischof Kyril in der Zeit von Theodosius dem Großen auf, um sein Amt wiederzuerlangen (141-143). Bild- und Schriftquellen tradieren zudem die große Bedeutung, welche die private Textilarbeit und textile Produkte für weibliche Angehörige der Aristokratie und deren Personal in der Spätantike weiterhin besaßen (145-151). Wenn Quintus Aurelius Symmachus, Redner und Consul des Jahres 391 n. Chr., sich bei seiner Tochter für ihr textiles Geburtstagsgeschenk bedankt und ihre Besorgtheit um die Wollarbeit ihrer Sklavinnen hervorhebt, betont er damit zugleich das (enge) Rollenbild, das nicht nur in aristokratischen Kreisen seit jeher den weiblichen Mitgliedern zugedacht wurde (151-155).

 

         Im zweiten thematischen Block „Textile Weihgaben für die Götter“ sind drei Beiträge zum griechischen Kulturkreis versammelt. Cecilie Brøns (163) untersucht griechische Tempelinventare aus der Zeit vom 5. Jh. v.Chr. bis in das 2. Jh. n.Chr. nach Kleiderweihungen von Frauen. Zunächst wird die Textilherstellung griechischer Frauen betrachtet, die auch Luxusprodukte im häuslichen Kontext erzeugten, und die Metaphorik angedeutet, die das Weben mit der Geburt eines Kindes und der fruchtbaren Kraft der Erde verbindet (165-170). Textile Weihgaben wurden offenbar zumeist von Frauen dargebracht; Kleiderweihungen konnten demnach wichtige Lebensabschnitte (Pubertät, Ehe, Geburt eines Kindes etc.) markieren (171-175), die den Fortbestand der Familie und letztlich der Polis garantierten (175 f.). Textile Weihgaben wurden auch hauptsächlich an Göttinnen gerichtet (176-180), Götter erhielten nach den Tempelinventaren nur selten solche Weihungen (180 f.). Geweiht wurde aber Kleidung, die von den Weihenden selbst getragen worden war (181-183); die geweihten Kleidungsstücke konnten dadurch „… als Substitute der Spenderinnen wirken …, die sich und die Stadt dem Schutz der Gottheit unterstellten“ (185).

 

         Elisabeth Trinkl (191) stellt einleitend die Quellenlage zu Gewändern in Heiligtümern im griechischen Kulturkreis vor und schöpft hierfür aus archäologischen, literarischen und epigraphischen Quellen (191-200). Ihre Untersuchung konzentriert sich auf runde Bronzeappliken von 2-16 cm Durchmesser und zumeist paarweiser randlicher Lochung (200-209). Sie stammen aus Deponierungen zweier archaisch bis spätklassisch datierender Heiligtümer der griechischen Stadt Pheneos in Arkadien. Diese Scheiben werden, mit weiteren Parallelen, als Gewanddekor angesprochen; die beiden knapp nebeneinander angebrachten Perforierungen erlaubten eine gewisse Beweglichkeit dieser Bronzeobjekte, wenn der Trägeruntergrund nicht gerade ein starres Gebilde war (Abb. 1-2). Als Beispiel wird die Grabstatue der Phrasikleia angeführt, deren farbige Fassung in der Rekonstruktion mit unterschiedlichen Metallfolien überzogene Rosetten zeigt (211-215; Abb. 3-4). Applikenfunde und Statue lassen letztlich den Schluss zu, dass es sich vermutlich um eine in archaisch-klassischer Zeit „… gemeingriechische Dekorvariante für Gewänder … handelt …“, die noch wenig bekannt ist (215).

 

         Elisabetta Lupi widmet ihren Beitrag (221) der in der pseudo-aristotelischen Schrift De mirabilibus auscultationibus 96 und anderweitig überlieferten Geschichte des purpurfarbenen und reich dekorierten Prachtmantels (himation) des Alkisthenes, den dieser im Heiligtum der Hera Lakinia in Süditalien ausstellen ließ. Dionysios der Ältere lässt das Heiligtum 388/387 v.Chr. plündern und verkaufte den Mantel schließlich um 120 Talente an die Karthager (221-224). In einer Objektbiographie zeichnet Lupi die Stationen nach, die der Mantel im Lauf seiner Existenz durchlief (225-230), und schlägt für die Person des Alkisthenes eine Herkunft als Bürger der Stadt Sybaris am Traeis vor, die um die Mitte des 5. Jh. v.Chr. von überlebenden Sybariten gegründet wurde; dadurch kann die gesamte Geschichte des Mantels im 4. Jh. v.Chr. angesiedelt werden (228 f.). Im Fall des Mantels wird auf der Basis theoretischer Ansätze zur materiellen Kultur wegen der Veräußerung an Fremde von einem „… Wertverlust für alle Italioten …“ gesprochen (232).

 

         In den fünf Beiträgen im Abschnitt „Textile Handelsgüter und Produktionsorte“ kommen einige besondere Quellen für die Herkunft bzw. Versorgung mit Textilien zur Sprache. Rosa Reuthner beginnt ihren Artikel mit dem Hinweis, dass „… über Jahrhunderte hinweg die in der Textilherstellung besonders bewanderten Frauen eine begehrte Beute bei Kriegszügen waren“ (237). Die Griechen erbeuteten in den Perserkriegen im frühen 5. Jh. v.Chr. neben vielen anderen Gütern auch ungeheure Mengen an Gewändern und diversen anderen Textilien, über deren Verbleib die Schriftquellen jedoch kaum Hinweise bieten; sie werden zum Teil wohl in Heiligtümer geweiht worden sein oder dürften teils der Repräsentation der Oberschicht gedient haben (245-247). Vielleicht lassen sich auch aus Listen konfiszierter Vermögen wie aus jenem des Alkibiades, das 414 v.Chr. verkauft wurde, weitere Hinweise auf Textilien aus der Perserbeute ableiten (248 f.).

 

         Francesco Meo bespricht die Textilproduktion der beiden Städte Taras/Taranto, das in der Antike für seine besondere Wollqualität berühmt war, und Canusium/Canosa di Puglia (251). Literarische, epigraphische und numismatische Quellen geben Auskunft über Schafzucht, Wollproduktion, Textilherstellung und das Purpurfärben in der griechischen und römischen Periode; als Ausdruck des bedeutenden ökonomischen Charakters finden sich Spinnrocken und Purpurschnecken auf tarentinischen Gold- und Silbermünzen des 5.-3. Jh. v.Chr. (Abb. 2; Abb. 11). Canusium entwickelte sich im 3. Jh. v.Chr. zu einem Zentrum der Wollproduktion (256). Ein weitreichendes Netz von Transhumanswegen wird nach der römischen Neuordnung in der Region noch erweitert (254-258; Abb. 3). Befunde zu annähernd 3300 Webgewichten in Herakleia, das von Tarent besiedelt wurde, weisen für das 2. Jh. v.Chr. mehrfach zwei Webstühle pro Haus aus; Kalkulationen aus deren spezifischem Gewicht lassen auf eine gute Textilqualität schließen, wiewohl sie hinter den tarentinischen zurücklagen (258-260; Abb. 4-5). Zum Verständnis der Berechnung von Textilqualitäten (Abb. 7) anhand der Webgewichte aus Tarent, Herakleia und Metapont empfiehlt sich allerdings die Einsichtnahme in die zitierte Literatur. Belege für die Purpurfärberei – in Tarent mit echtem Purpur, in Canusium mit pflanzlichem – und Reste von Goldfäden aus Gräbern des 4.-1. Jh.s v.Chr. in beiden Städte weisen auf die Erzeugung textiler Luxusgüter und deren Bedarf in der lokalen Oberschicht hin (269-272). Als Fazit seiner Untersuchungen spricht Meo von starken Unterschieden „… hinsichtlich der Produktqualität, der Färbemittel sowie der Organisation des Textilprozesses …“ (272) in Tarent und Canusium.

 

         Kerstin Droß-Krüpe (277) streicht in ihrem Beitrag die große Bedeutung der Textilwirtschaft im römischen Imperium hervor, die nach der Landwirtschaft den zweitgrößten Wirtschaftszweig bildete (278, Anm. 4); dieser von Kai Ruffing formulierte Ansatz[2] bleibt in seiner Tragweite unangefochten. Die papyrologischen Quellen Ägyptens aus der römischen Kaiserzeit verdeutlichen die komplexen Organisationsstrukturen und Spezialisierungen in der Textilwirtschaft und lassen viele kleine Produktionseinheiten fassen, zudem das Zirkulieren von Rohmaterialien und von Fertigprodukten bis in entlegene Oasen. Eine Produktion auf Vorrat scheint dabei nicht üblich gewesen zu sein, vielmehr liegen Einzelaufträge z.B. für das Weben von Kleidungsstücken vor. Einem Papyrustext aus Oxyrhynchus dürfte aber ein Großauftrag zugrund liegen, der nach Droß-Krüpe an WeberInnen mehrerer Dörfer aufgeteilt wurde, um die Bestellung bedienen zu können (288-291). Der hohe Zeitaufwand, der hinter der Herstellung von Textilien steckt (290, Anm. 49), sowie Bezeichnungen für den Zustand von „neu“ bis „getragen“ oder „abgenutzt“ (292 f.) verdeutlichen das Bewusstsein um den Wert dieser Produkte und die Verwendung bis zu ihrem buchstäblichen Zerfall.

 

         Einem speziellen Thema widmet sich Peter Herz (297), der die Versorgung der römischen Armee mit Kleidung beleuchtet. Der Bestand an Quellen hierfür ist seit der römischen Republik zwar spärlich, dennoch lassen sich einige wesentliche Anhaltspunkte gewinnen (298-306). Bei Livius 23,48,12 wird berichtet, dass Kontrakte für die Lieferung von Kleidung und Getreide für das in Spanien stationierte republikanische Heer öffentlich in Rom versteigert wurden (299). Der Abzug vom Sold der Soldaten, unter anderem für Kleidung, scheint in der Republik regelhaft, in der frühen Kaiserzeit bedarfsorientiert gehandhabt worden zu sein (302). Diese Produkte unterlagen keinen Binnenzöllen, weshalb der Transport selbst aus fernen Regionen mit Hilfe der Heereslogistik zu günstigen Bedingungen erfolgen konnte (303). In der Spätantike wurde die sogenannte vestis militaris dann aber „… als Sachleistung auf die einzelnen Provinzen abgewälzt … und [nahm] dabei den Charakter einer regelmäßig vom römischen Staat eingeforderten Sachsteuer an …“; als Ersatzleistung (adaeratio) konnte ein Geldbetrag entrichtet werden (306). Der adaeratio folgte schließlich ein Verteilungsschlüssel, nach welchem die Steuerbelastung durch die vestis militaris je nach der Leistungsfähigkeit einer Region festgesetzt wurde (312-314).

 

         Kai Ruffing stellt den Seidenhandel über die Drehscheibe Palmyra in das römische Imperium dar (317). „… an der Verhandlung von Seide aus dem China der Han-Dynastie in das römische Syrien [war] eine Vielzahl von Zwischenhändlern mit verschiedenem kulturellem Hintergrund beteiligt …“, wobei die Entfernung zwischen Xi’an und Rom stattliche 8000 km Luftlinie beträgt (318). Seide tritt in der römischen Literatur zwar als dekadenter Luxus entgegen, was angesichts des oft moralisierenden Inhalts oder der Herabwürdigung mancher Personen bis hin zum Kaiser nicht der gelebten Realität entsprach (319). Nicht nur in der Spätantike dürfte der Bedarf an Seide keineswegs gering gewesen sein, und Seidenhändler finden daher im epigraphischen Material ihren Niederschlag (318). Während der palmyrenische Handel in den Osten gut dokumentiert ist (319-325), bleibt jener mit Rom und der westlichen Mittelmeerwelt aber vielfach unklar (325 f.). Römisches Glas, das als Handelsware in den Fernen Osten gelangte, und Seide bildeten „… den materiellen Nachweis der Existenz des Anderen am Ende der Welt … [und boten] eine Form von Kulturkontakt …“ (326).

 

         Die drei unter „Gebrauchsformen und soziale Bedeutungen“ verorteten Beiträge leitet Pauline Schmitt Pantel mit Ergebnissen zu Kontexten ein, in welchen dem Gürtel in der griechischen Kultur eine spezifische Rolle zukommt (333). Durch die Arten seiner Verwendung und mit seinen Bezeichnungen (334-339) markiert er sowohl den Status der Frau in ihren Lebensabschnitten vom Kind bis zur Mutter als auch jenen des Mannes, der als Jüngling „den Gürtel anlegt“ und damit in den Rang der waffentragenden Bürger aufsteigt. In Bildkunst und Literatur des 8.-7. Jh.s v.Chr. (339-446) tritt der Gürtel bei Männern als Rangabzeichen entgegen und wird selbst bei Wettkämpfen angelegt; hinsichtlich der Frauen kritisiert Schmitt Pantel die „… beharrliche Kraft stereotyper Vorurteile …“, die in der Fachliteratur nach wie vor zu finden sei, wenn – trotz vieler anders gearteter Hinweise in den Epen – dennoch die immer gleichen Klischees abgeleitet werden und der Gürtel mit zur Charakterisierung als „… ideale Frau …“ beitragen soll (346). Wenn im epischen Rahmen „… Gürtel als Gabe oder Beutegut …“ im ehelichen oder kriegerischen Kontext in Erscheinung treten, bescheinigt Schmitt Pantel bezüglich der Amazonen (346-349), dass „[d]iese doppelte Bedeutung … die Art der griechischen Konstruktion der Figur der Amazonen gut zum Ausdruck [bringt]“ (349). Im Kontext ritueller Praktiken wird der Gürtel schließlich zum sichtbaren Ausdruck des Statuswandels seiner TrägerInnen, wenn er als Weihgabe ab- bzw. im Zuge einer Initiation oder Kultausübung angelegt wird (349-353).

 

         Hélène Castelli (357) stellt Textilien im medizinischen Kontext vor und führt eine Reihe von Stellen aus den mehrheitlich im 5.-4. Jh. entstandenen Texten des Corpus hippocraticum an, die deren Einsatz belegen. Wärmende oder kühlende Eigenschaften bei Kälte oder Fieber der PatientInnen finden sich dabei genauso erwähnt wie strikte Sauberkeit zur Vermeidung von Entzündungen (359-361). Textilien fanden Anwendung als Kompressen, Bandagen, Umschläge oder Fixierbinden bei verschiedenen Verletzungen und nach operativen Eingriffen, aber auch zum Verhüllen des Hauptes einer Patientin, um die Sicht auf einen Eingriff zu verhindern (361-366). Wolle spielte in der Gynäkologie und Geburtshilfe eine besondere Rolle (366-372); der Grund lag nicht nur in jenen Eigenschaften, die sie für medizinische Zwecke geeignet erscheinen ließ, denn „[d]ie Wolle und das Weibliche sind derart miteinander verwoben, dass man sie nicht voneinander trennen kann …“ (369).

 

         Bei Florence Gherchanoc begegnen Muster und figürliche Szenen auf griechischen Textilien, die Geschichten erzählen (375). „Denn gerade über gemusterte Stoffe mit figürlichen Motiven wurden im antiken Griechenland … Identität und Zugehörigkeit transportiert“ (376). Textile Objekte werden in drei Situationen betrachtet: als prunkvolle Leichentücher beim Leichenbegängnis in der archaischen Oberschicht, als Kleidung sowie Schleier der Braut und Gewebe als Zeichen der Wiedererkennung von Familienmitgliedern. Leichentücher dienten nach Gherchanoc der Erinnerung an den Toten und zeigten zugleich dessen Verbundenheit mit den Frauen des Hauses, die das Gewebe angefertigt hatten (378 f.). Aufgrund der Aufwandgesetze wurde die Verwendung prachtvoller Leichentücher im Lauf der Archaik schließlich unterbunden (378-380). Wenn Helena an Telemach ihren schönsten selbstgewebten und bunten Peplos als Gabe für seine künftige Braut überreicht, so knüpft sie damit auch ein Band der Erinnerung über die Generationen hinweg; das Zirkulieren dieser textilen Gabe und ihre Wertschätzung kommen dabei deutlich zum Ausdruck (380-384). Aus eingewebten Figuren erkennen sich in Tragödie und Mythos Eltern und Kinder bzw. Bruder und Schwester wieder (389-392); die Textilien haben für diesen spezifischen Personenkreis Eigenschaften, die sie wie Texte „lesbar“ machen.

 

         Im letzten Abschnitt „Gewebefunde und Mustertransfer“ stehen textile und technische Details im Blickpunkt. Mit dem Blick der Philosophin und Mathematikerin beginnt Ellen Harlizius-Klück (397) ihren Beitrag zu der im 19. Jh. von Gottfried Semper aufgestellt These, dass die textilen Künste der Ursprung der Kunst überhaupt seien, was insbesondere Alois Riegl ablehnte, der gerade die geometrische Vasenmalerei nicht von textilen Techniken hergeleitet wissen wollte; die Diskussion hält bis heute an (397-404). In der Folge zeigt Harlizius-Klück die Schwierigkeiten auf, die die (euklidische) Geometrie mit sich bringt, wenn sie auf gekrümmte Flächen wie die Oberfläche einer Vase oder den menschlichen Körper angewandt werden soll (404-417). In metaphorischen Wendungen verknüpfen griechische Texte vielfach die Ordnung des Kosmos und die Webkunst miteinander, so etwa, wenn Pherekydes „… die Weltordnung durch Zeus in Form eines Gewebes entstehen [lässt] …“ (420 f., Anm. 84). Während die Wahrnehmung der textilen geometrischen Muster in der Archaik nach Harlizius-Klück mit der Vorstellung eines geordneten Kosmos zusammenhing, werden diese Muster am Ende der Archaik „… zu einem Hilfsmittel realistischer Textil-Darstellung …“. (426).

 

         Jennifer Moldenhauer (431) unterzieht sechs Fragmente einer Tunika mit Wirkereien aus einem 1914 in Qarâra in Ägypten entdeckten Grab einer Neuinterpretation. Während die identischen Szenen dreier orbiculi bislang als das Figurenpaar Perseus und Andromeda gedeutet wurden (434-437), kann Moldenhauer diese überzeugend dem Mythos von Herakles und Omphale zuweisen, die nach dem Kleidertausch mit umgekehrten Rollenbildern dargestellt sind; außerdem wird die Figur auf zwei Ärmelborten als Herakles beim Spinnen gleichfalls verständlich (437-441). Bezüglich der Deutung meint Moldenhauer, dass, abgesehen von dem noch in spätantiker Zeit lebendigen, klassischen Bildungsgut (paideia), „… eine generelle Verortung … im symposiastischen Kontext …“ denkbar sei, zumal auch zwei Flöten im Grab gefunden wurden (443 f.); der Verstorbene zählte wohl zu einer gebildeten Bevölkerungsgruppe (446). Stilistische Vergleiche der Wirkereien deuten auf das späte 5. bis frühe 8. Jh. n.Chr. (445).

 

         Die Textilien im Beitrag von Elsa Yvanez (457), die aus Grabfunden des postmeroitischen Königreichs der Nobaden (ca. 350-550 n.Chr.) in Unternubien stammen, lassen sich aufgrund webtechnischer Details, der verwendeten Rohstoffe und bestimmter Farbschattierungen als importierte (Luxus-)Produkte definieren. Im Zuge von diplomatischen Geschenken dürften solche textile Gaben aus dem römisch-ägyptischen Raum zu den Nobaden gelangt sein, wo sie von ihren Königen und Eliten getragen wurden und schließlich als Leichentücher oder Textilien für Totenbetten in deren Gräber gelangten. Abgesehen von politischen und ökonomischen Verflechtungen betont Yvanez solche auch auf der kulturellen Ebene, „… as the nobles chose to adopt some elements of Late Antique Mediterranean culture and aspired to the “good life“ of Roman citizens“ (472). Die Verschmelzung lokaler Traditionen mit Einflüssen von außen sei typisch für die Kulturen am Mittleren Nil, was sich auch im „… successful dialogue …“ der Nobaden mit der übergreifenden römischen Kultur widerspiegelt (472).

 

         Andreas Schmidt-Colinet stellt für die Architekturornamentik von Palmyra (477) einen direkten Zusammenhang mit textilen Vorlagen fest. Auf der Basis von datierten Objekten ist es möglich, den Mustertransfer von Textilien in die Architektur nachzuvollziehen (479). Die Bauornamentik des um 220-230 n. Chr. errichteten Tempelgrabes Nr. 36 in Palmyra, die Gewandmuster an Grabskulpturen sowie etwa 2000 textile Fragmente des 1.-2. Jh. n.Chr. ergaben zahlreiche übereinstimmende Dekorelemente, welche die Rekonstruktion von Mustervorlagen erlaubten. Die streifenförmig angeordnete, reiche Textilornamentik Palmyras findet sich in gleicher Weise im Architekturdekor wieder: „Die eigentümlich ‚arabeske’ und bisher nicht recht erklärbare Bauornamentik Palmyras … ist weitgehend – über den Umweg der Steinplastik – als Übernahme einheimischer Textilmuster in die Architektur zu verstehen“ (480).

 

         Die Beiträge bieten in ihrer Gesamtheit eine anregende Lektüre, wenn eine ganze Reihe antiker Kulturen von der Bronzezeit bis in die Spätantike aus dem Blickwinkel ihrer Textilien betrachtet wird; Grundkenntnisse in den diversen Sparten der Altertumswissenschaften sind auf jeden Fall nötig, zur weiteren Vertiefung verfügt jeder Beitrag aber über ausreichende Literaturangaben. Was deutlich hervorgeht, ist der wertschätzende Umgang, den die verschiedenen Kulturen des Altertums mit ihren Textilien gepflogen haben; der Arbeitsaufwand für deren Herstellung war schließlich enorm. Betrachtet man die Schnelllebigkeit heutiger textiler Moden, fällt bei manchen Beiträgen auf, dass (Luxus-)Gewänder offenbar sehr zeitlos gewesen sind, wenn sie lang verwahrt wurden und nach Jahr(zehnt)en noch tragbar blieben, vielleicht mit kleinen Änderungen, oder wenn sie den Kulturkreis wechselten wie z.B. die Textilien der griechischen Perserbeute oder die diplomatischen Geschenke an die Nobaden.

 

         Insgesamt wurde der Band ordentliche redigiert; Tippfehler sind relativ selten. Die Beiträge wurden, außer von Elsa Yvanez (457), in deutscher Sprache abgefasst bzw. übersetzt. Zu bemängeln ist etwa der Pleonasmus “weibliche Göttinnen” (185), der unnötig ist. Die Autokorrektur des Computerprogramms dürfte im englischen Text ein „is“ in ein „ist“ umgewandelt haben (232); der spätere Kaiser Claudius (Gothicus) begegnet einmal versehentlich als Claudian (127), „Boetien“ (274) sollte wohl „Boeotien“ lauten und bei „Heiligt16ümern“ (375) oder im lateinischen Textzitat aus Varro die deutschen Wörter „und“ sowie „mit“ (262) hätten auffallen müssen. Die Datierung „from the mid-IVth to the mid-VIth centuries C.E.“ (457) wird einleitend irrtümlich mit „450-650 n.Chr“ (21) zitiert anstatt „350-550 n.Chr.“. Wenn in der deutschen Übersetzung die griechische Bezeichnung spathe für das Webschwert als „Weberschiffchen“ entgegentritt (391, Anm. 43), ist das dem Versmaß geschuldet[3] ; der beschriebene Arbeitsvorgang ist im griechischen Original und in der deutschen Übersetzung dabei aber nicht der gleiche, da mit dem Webschwert das Gewebe verdichtet wird. Zudem ist die Verwendung des Weberschiffchens in der Antike bekanntlich umstritten. Wie spathe im ursprünglichen französischen Beitrag gehandhabt wurde, bleibt unbekannt. Im Beitrag zu den mykenischen Linear B-Täfelchen (27) wäre für Nicht-Fachleute in der Bronzezeit wenigstens eine einzige zeitliche Verortung zur Zerstörung der Paläste in ungefähren Jahreszahlen angebracht gewesen.

 

         Der Band eröffnet eine überaus bunte und vielschichtige Welt textiler Güter aus antiken Kulturen, die von Originalfunden über allerlei Bildmedien bis zu verschiedenen Textgattungen reicht; die buchstäbliche Verflechtung von textus und textrinum kommt darin deutlich zum Ausdruck. Die „Stoffkreisläufe“ führen zu höchst interessanten Erkenntnissen, und die 20 Beiträge erweitern maßgeblich den Blick für textile Objekte aller Art, für deren große wirtschaftliche Bedeutung und für deren Bedeutung in den Lebenswelten von Frauen, Männern, Kindern und von Tieren. „Gaben, Waren und Tribute“ lässt sich daher als gewinnbringende Lektüre mit bestem Gewissen empfehlen.

 


[1] P. Rivoli, The Travels of a T-Shirt in the Global Economy (New Jersey 2005).

[2] K. Ruffing, Die berufliche Spezialisierung in Handel und Handwerk. Untersuchungen zu ihrer Entwicklung und zu ihren Bedingungen in der römischen Kaiserzeit im östlichen Mittelmeerraum auf der Grundlage griechischer Inschriften und Papyri. Pharos 28 (Rahden/Westf. 2008).

[3] Die Übersetzung stammt laut Anmerkung aus den Aischylos-Übertragungen des deutschen Altphilologen O[skar] Werner.


 

 

Inhalt

 

Beate Wagner-Hasel – Marie-Louise Nosch, Stoffkreisläufe und Textilproduktion. Einleitung (9)

 

TEXTILE (AB-)GABEN UND TRIBUTE

Marie-Louise Nosch, Abgaben für den mykenischen Palast in der ägäischen Bronzezeit (27)

Beate Wagner-Hasel, Agamemnons Töchter und Helenas Amphipoloi. Abgabenpraxis und weibliche Arbeitsdienste im antiken Griechenland (69)

Silvia Balatti, Kleider für den Großkönig. Fabrikation und Umlauf von Textilien am Hof der Achämeniden (93)

Berit Hildebrandt, Von der Gabe zur Entlohnung. Kleidung als kaiserliches Geschenk in Rom (117)

Anja Wieber, Abgabe, Bestechung oder Geschenk? Textilien für die spätantike Obrigkeit (137)

 

TEXTILE WEIHGABEN FÜR DIE GÖTTER

Cecilie Brøns, Geschlechtsspezifische Gaben. Kleiderweihungen in griechischen Heiligtümern (163)

Elisabeth Trinkl, Weihungen von Accessoires oder Kleiderweihungen? Überlegungen zu metallenen Appliken griechischer Gewänder (191)

Elisabetta Lupi, Weihgabe, Beutegut, Ware. Die Geschichte des wundersamen Mantels des Alkisthenes (221)

 

TEXTILE HANDELSGÜTER UND PRODUKTIONSORTE

Rosa Reuthner, Textiles Beutegut und Kleidermärkte in Athen. Überlegungen zum Verbleib der Kleidung aus der Perserbeute (237)

Francesco Meo, Taras und Canusium. Textilproduktion im Vergleich (251)

Kerstin Droß-Krüpe, Überlegungen zu Produktion und Zirkulation von Textilien im römischen Ägypten (277)

Peter Herz, Vestis militaris. Die Versorgung des römischen Heeres mit Bekleidung (297)

Kai Ruffing, Nach Westen und dann immer geradeaus … Zum Seidenhandel über Palmyra in das Imperium Romanum (317)

 

GEBRAUCHSFORMEN UND SOZIALE BEDEUTUNGEN

Pauline Schmitt Pantel, Der Gürtel. Körperschmuck, Statussymbol und Geschlechtsmerkmal (333)

Hélène Castelli, Therapeutische Gewebe. Nützlichkeit und symbolische Bedeutung der von den Ärzten verwendeten Textilien im klassischen Griechenland (357)

Florence Gherchanoc, Poikilia. Zur Symbolik gemusterter Stoffgeschenke in Übergangsriten im antiken Griechenland (375)

 

GEWEBEFUNDE UND MUSTERTRANSFER

Ellen Harlizius-Klück, Der Stoff und die Ordnung des Kosmos. Zur Bedeutsamkeit des textilen Mustertransfers im frühen Griechenland (397)

Jennifer Moldenhauer, Gewobene Bilder. Der Kleidertausch zwischen Herakles und Omphale auf einer spätantiken Tunika (431)

Elsa Yvanez, Precious Textiles and Diplomatic Gift-Giving in Late Antic Nubia (350–550 C. E.). Preliminary Observations at Qustul and Ballana (457)

Andreas Schmidt-Colinet, Bauornamentik und Textilmuster in Palmyra (477)